Einschränkungen während einer kieferorthopädischen Behandlung

Sprechen

Inwieweit die Aussprache beeinträchtigt wird oder nicht, hängt von der Therapie und den eingesetzten kieferorthopädischen Apparaturen ab. Allgemein gilt, dass die Zunge sich innerhalb weniger Tagen, bis einer Woche an die neue Situation gewöhnt und das Sprechen wie gewohnt möglich ist.

Eine lose Zahnspange ist anfangs ungewohnt, da der Freiraum im Mund eingeschränkt wird. Mit einer einfachen Platten-Apparatur ist nach kurzer Eingewöhnungszeit das Sprechen problemlos möglich. Bei größeren losen Zahnspangen wird der Mundraum stark begrenzt und so auch das Sprechen eingeschränkt. Damit diese Zahnspange dennoch die notwendige Wirkung ausüben kann, sollte die Apparatur jede Nacht und individuell auch nachmittags bei oder abends getragen werden.

Die Gewöhnung an Brackets auf den Außenflächen auf den Zähnen dauert nicht lange. Das Sprechen wird durch die außen an den Zähnen angebrachte feste Zahnspange kaum bis gar nicht beeinflusst. Die Lingualtechnik schränkt den Freiraum der Zunge ein. Beim Sprechen stellt das Zusammenspiel von Zunge und Zähnen einen wichtigen Faktor dar, das durch die innenliegende Zahnspange vorübergehend irritiert werden kann. Das Sprechen  ist gewöhnungsbedürftig. Besonders die S-Laute sind schwieriger. Nach 1 bis 4 Wochen haben sich Patientinnen und Patienten eingewöhnt und können auch mit der Lingualtechnik fehlerfrei und problemlos sprechen. Regelmäßiges lautes Vorlesen beschleunigt den Gewöhnungsprozess.

Essen

Bestimmte Speisen sollten mit einer festen Zahnspange in jedem Fall vermieden werden, da die Zahnspange andernfalls zu Schaden kommen kann. Hartes, klebriges, kerniges oder zähes Essen beschädigt die Brackets und Metalldrähte. Die Ernährungsgewohnheiten müssen für den Erhalt der festen Zahnspange leicht anpasst werden. Es besteht immer die Gefahr, dass Brackets bei festem Zubeißen sich vom Zahn lösen können. Schäden an der kieferorthopädischen Apparatur sollten Ausgebessert werden um eine unnötige Verlängerung der Behandlungsdauer zu vermeiden. Um den Halt der Brackets zu schützen, muss nicht zwangsläufig auf alles verzichtet werden. Die meisten Speisen, die zu hart oder zu zäh für die feste Zahnspange sind, können einfach in mundgerechte Stücke geschnitten werden. Die kleingeschnittene Mahlzeit kann einfach auf den Backenzähnen gekaut, ohne durch ein Abbeißen, eine Beschädigung der Zahnspange zu riskieren. Nach dem Anbringen der Brackets üben die Drahtelemente Druck auf die Zähne aus. Eine gewohnte Nahrungsaufnahme kann für wenige Tage als unangenehm empfunden werden. Gerade in dieser Eingewöhnungszeit empfiehlt es sich, ausschließlich auf weiche oder flüssige Speisen, die nicht gekaut werden müssen, zurückzugreifen.

Aussehen

Je nach Alter, Ausprägung der Zahnfehlstellung und vorwiegend Wunsch des/der Patienten*in wird individuell entschieden, welches Behandlungskonzept für den jeweiligen geeignet ist. Eine feste Zahnspange ist heutzutage nicht zwingend sichtbar. Die klassische Zahnspange mit Metallbrackets auf den Aussenflächen der Zähne wird von der Umgebung wahrgenommen. Alternativ zu den Metallbrackets können unauffälligere, zahnfarbende Keramikbrackets geklebt werden. Moderne Keramikbrackets verbinden die Vorteile der weniger sichtbaren Zahnspange mit dem Komfort einer sehr schnellen und effektiven Behandlung.

Die Lingualtechnik ermöglicht Zahnkorrekturen, ohne dass sie für die Umwelt sichtbar sind. Gerade in einem anspruchsvollen beruflichen Umfeld ist es für erwachsene Patienten*innen nicht immer angenehm, eine Zahnkorrektur zeigen zu müssen.

Außerdem kann eine Zahnfehlstellung auch ganz ohne Metall und Drähte korrigiert werden. Die Therapie mit Alignern ist eine weitere Methode der kaum sichtbaren und gleichzeitig schonenden Zahnkorrektur. Hierbei werden transparente, herausnehmbare Schienen verwendet, die sich so perfekt der Zahnfarbe anpassen und sehr unauffällig sind.